Samstag, 19. Juli 2014

Tonga - Von Königen und armen Schweinen Teil 2 von 2



Es ging um unser Leben...


















Diese Insel war bebaut mit massiven Holzhäuser: einem Küchenhaus, einem Gartenhaus und einer riesigen Villa, die im Kolonialstil eingerichtet war. Aufgebaut wurde alles in insgesamt 6 Jahren von einem Piloten namens Joe, der dort eigentlich in einen Wasserflugzeugservice investieren wollte, seine Pläne dann aber aus mir nicht ersichtlichen Gründen verworfen hat.

















Teleki’vavau war ein Idyll. Wir schnorchelten, sahen Riffhaie und die kleine pazifische Ratte. Diese aus Indonesien eingeschleppte Ratte diente zur Ernährung. Jedoch mit drastischen Folgen für die Biodiversität. Die Fauna der südpazifischen Inseln umfasst eine Vielzahl von bodenbrütenden Vogelarten. Darüber hinaus auch etliche flugunfähige Vögel, die von dieser Ratte und verschiedenen anderen Nagetieren starke Dezimierung erfuhren, wenn nicht sogar ausstarben. Doch wie vertreibt man sich die Zeit auf einer Insel, die sich eigentlich von selbst regulieren würde? Klar! Man kultiviert sie. Lolani hatte damit schon begonnen einen Rundweg anzulegen, der natürlich vor seiner Verwilderung geschützt werden musste. Mein Bruder und ich nahmen den vorhandenen Rasenmäher und kämpften uns durch die immer wiederkehrende Natur. Die Zeit verging so viel leichter, und das Gefühl etwas geleistet zu haben, stellte sich ein. Da war ja noch etwas: Sylvester!Lolani hat unter vorbedacht wichtige Utensilien zum brauen eines Gesöffs namens Reiswein mitgenommen. Um dieses abscheuliche Getränk herzustellen braucht es nur wenige Zutaten: Hefe, Reis und Zucker. Kopfschmerzen waren somit vorprogrammiert, aber um ein wenig in Stimmung zu kommen reichte es aus. Gefeiert wurde in der Villa selbst, die mit einem Fernseher, DVD-Player und komfortablen Einrichtungsgegenstände ausgestattet war. Wir tranken den Wein und sahen uns „Queen – Live at wembley 1986“ an. Mit 30° C war das meine bisher wärmste Jahreswende. Nach 2 Wochen auf einer Insel, kann ich mir annähernd vorstellen, wie sich Robinson Crusoe gefühlt haben muss und auch wie sich Lolani fühlte, wenn er keine Touristen mit auf das Resort „ Villa Mamana“ nahm. Die 14 tage neigten sich also langsam dem Ende und so fuhren wir wieder mit dem Boot zurück nach Pangai, wo wir auch die nächsten 3 Nächte verbringen sollten. Zurück nach Nuku’alofa ging es jetzt mit dem Flugzeug. Eine 2 motorige Maschine von „Air Fiji“ sollte es sein. Ein wenig Angst hatte ich schon mit meiner Robinson Crusoe–Frisur.

















Belohnt wird man aber meistens dann, wenn sich seiner Angst stellt, wie auch dieses Mal wieder:
















Eine tolle Draufsicht und das Gefühl eine kosmische Ameise zu sein, waren all inclusive. Wir landeten sicher und kamen nochmals 2 Tage in Toni’s Guest House unter.
Zu Ende war der einmonatige Trip nach Tonga, ich flog nach Neuseeland und verbrachte dort weitere 3 Monate.

Im August 2009 ereilte uns eine traurige Meldung in den Nachrichten. Am 5.8.2009 sank die „Princess Ashika“. Diese Fähre hatte die gleichen Aufgaben wie die„Pulupaki“. Leider wurden Wartungen auch hier durch die Regierung versäumt, sodass der Untergang der Princess Ashika total unnötig war. Nach offiziellen Angaben sind bei dem Unglück 74 Menschen ums Leben gekommen.

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