Freitag, 11. Juli 2014

Das Schicksal ist ein mieser Verräter – Ein weiterer Vergleich zwischen Buch und Film

"Aber ich machte mir trotzdem Sorgen. Ich war gerne ein Mensch. Ich wollte es noch eine Weile bleiben. Sorgen sind eben eine weitere Nebenwirkung des Sterbens."

In dem Buch „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ von John Green aus dem Jahr 2012 geht es um die 16jährige Hazel Grace Lancaster, die seit ihrer Kindheit an Schilddrüsenkrebs leidet und durch die Anwendung eines neuen Medikaments bisher überlebt hat. Da sie auch Metastasen in der Lunge hat, muss sie ständig eine Sauerstoffflasche mit sich führen, da sie sonst zu ersticken droht.
Ihre Mutter macht sich Sorgen um sie, da sie die meiste Zeit nur zu Hause sitzt und immer wieder ihr Lieblingsbuch „Ein herrschaftliches Leiden“ von Peter van Houten liest. Sie beschließt deshalb sie zu einer kirchlichen Selbsthilfegruppe zu schicken, in der sie über ihre Krankheit sprechen und neue Freunde finden soll.
Dort lernt Hazel den ein Jahr älteren Augustus Waters kennen mit dem sie sich auf Anhieb sehr gut versteht und anfreundet. Diesem wurde aufgrund eines Knochentumors ein Bein abgenommen.
Schon sehr früh bemerkt Hazel, dass Augustus sich in sie verliebt hat, doch sie hat Angst diese Liebe zuzulassen, da sie sich für eine „Zeitbombe“ hält. Sie möchte ihn nicht verletzten und einfach nur mit ihm befreundet sein. Aber auch ihr fällt dies schwer, weil auch sie immer stärkere Gefühle für Augustus entwickelt.
Nachdem Hazel mit einer schweren Lungenentzündung im Krankenhaus landet und Augustus sie immer wieder besucht, beschließt er seinen Herzenswunsch (von einer Organisation die krebskranken Kindern ihre Herzenswünsche erfüllt) für sie zu nutzen und ihr ihren großen Traum zu erfüllen nach Amsterdam zu fliegen, um dort den Schriftsteller Peter van Houten zu besuchen.
Nach längeren Diskussionen mit den Ärzten erhalten sie die Erlaubnis gemeinsam mit Hazels Mutter nach Amsterdam zu fliegen.
Das Treffen mit dem Lieblingsautor erweist sich allerdings als Reinfall, da dieser inzwischen zum Alkoholiker geworden ist und sich weigert die Fragen der beiden zu beantworten.
Als Hazel und Augustus anschließend das Anne-Frank-Haus besuchen, kommt es zwischen ihnen zum ersten Kuss und sie schlafen anschließend im Hotel miteinander.
Doch bei allem Glück das das junge Paar verspürt hat Augustus Hazel eine schlimme Nachricht zu überbringen…

Das Buch ist eindeutig im Bereich der Jugendliteratur zu verorten und lässt sich dementsprechend schnell lesen. Manchmal hat man das Gefühl, dass dem Buch hin und wieder etwas der Tiefgang fehlt und es ausschließlich darum geht eine möglichst anrührende „Krebsgeschichte“ zu erzählen. Andererseits kann man sich gut mit den Protagonisten identifizieren und möchte wissen, wie es mit den beiden weitergeht und was noch passiert.
John Green hat es aber definitiv geschafft mit seinem Buch eine ganze Generation von jungen Lesern zu Tränen zu rühren, welche bei mir aber wegen des schon genannten fehlenden Tiefgangs ausblieben.

Der Film zum Buch kam Mitte Juni 2014 in die deutschen Kinos. Die Besetzung der Protagonisten ist durchaus gelungen. Hazel wird von Shailene Woodley und Augustus von Ansel Elgort gespielt und beide machen ihre Sache gut. Angenehm ist auch, dass die Schauspieler nicht hollywoodüblich unfassbar schön sind, sondern wirklich wie normale Jugendliche aussehen.
Wie so oft wurde aber auch bei dieser Verfilmung einiges gekürzt. Zum einen kommt die beste Freundin von Hazel überhaupt nicht vor und zum anderen spielt der Vater im Film eine sehr viel kleinere Rolle als im Buch.
Im Großen und Ganzen hält sich der Film jedoch an seine Romanvorlage und kann mit dem Buch weitestgehend Schritt halten.

Man kann beides tun. Das Buch lesen und den Film gucken. Man kann es aber auch lassen, da es Bücher und Filme gibt, die weitaus anrührender und schöner sind. Eine Zeitverschwendung ist es dennoch nicht, denn Geschmack ist und bleibt nun mal immer subjektiv. Wer jedoch neben den ganzen Collegeliebesgeschichten ohne Tiefgang einmal eine sehen möchte, die nicht so stark überzeichnet ist, ist hier an der richtigen Adresse.


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen