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Donnerstag, 26. Juni 2014

Der Po von Leonie oder Wortfusion Poetry Slam am 11. Juni an der Hochschule Merseburg


Wenn die Sonne lockt, wird die samtige Wärme des TaCs doch das ein oder andere Mal boykottiert und wie in diesem Falle durch ein Outdoorplätzchen für den Poetry Slam ersetzt.  Im Rondell des Seminargebäudes wurde Decken und Kissen ausgebreitet, um Worten der Poeten mit einem leichten Sonnenkitzeln im Gesicht zu lauschen.

Moderator Tobias Glufke, in feinen roten Zwirn, beziehungsweise in eine feine rote Zirkusjacke aus dem TaC- Fundus gekleidet, führt uns durch den Abend, verteilt spitze Seitenhiebe auf das anwesende wirtschaftswissenschaftliche Studentenvolk und versucht eifrig, seine Single-Poeten an das Publikum zu verkaufen. Gebührend hält er sich jedoch zurück, als die Künstler dann tatsächlich nach dem Mikro greifen.



Der erste von jenen tritt außer Konkurrenz mit seiner Gitarre vor das Publikum; Singer/Songwriter Nils Kath hat ein paar schöne akkustische Lieder im Gepäck, die vor dem dunkler werdendem Himmel auf Lyrik und Poesie einstimmen. Dann ist es auch schon soweit: Vincent Streichhahn aus Halle, alias der Poet Nummer eins betritt die Bühne mit seinem Text „Wie-geht’s-Party“. Mit einer Prise Zynismus nähert er sich dem vielfach gehasstem Smalltalk, der auf WG-Partys nur allzu gerne zwischen noch Unbekannten praktiziert wird. Auf die Frage „Wie geht’s?“ hat er drei unkonventionelle Antworten gefunden: 

„Es geht vorbei, ich hoffe das Gespräch auch.“

„Das muss in der Familie liegen, die gleiche Frage hat mir deine Mutter gestern Nacht auch gestellt.“

„Chabos müssen wissen, wie es dem Babo geht!“

Lachen schallt durch den Hinterhof des Cafè 144. Die nächsten Poeten haben sich mit einem ebenfalls humoristischen Unterton dem weiblichen Geschlecht gewidmet. Markus Glass aus München und Erik Leichter duellieren sich praktisch in den verschiedenen Techniken des Flirtens, der eine präferiert die direkte Art und glaubt, mit einem Mädchen erst geschlafen haben zu müssen, um sie wirklich zu kennen, der andere schwört auf K.O. Tropfe, die die ganze Angelegenheit doch viel leichter gestalten. Gerhard Schueft erzählt von seiner Vorliebe für kurvige Frauen – Frauen, die im Winter wärmen und im Sommer Schatten spenden können. 


Markus Glass' erster Text


In Poetry Slams finden sich jedoch nicht nur lustige Texte, Tommy Trixxa und Clara Baumann erzählen von ihren Ängsten und Gedanken, die einem jeden Abends im Kopf herumkreisen. Tommy möchte sich gerne in den starken Armen seines Teddys vor dem Unheil der Welt vergraben, während Clara sich in ihren eigenen Maßstäben und Grenzen gefangen fühlt. Auch diese Texte ernten großen Applaus und bringen die Poeten in die nächste Runde.

Nach einer kleinen Pause kommt es zu einem Kopf an Kopf Rennen der Finalisten. Markus Glass gewinnt knapp. Thema seinen Textes: Ein jeder ist ein Poet. Ein jeder könnte auf dieser Bühne stehen und seine Gedanken vortragen, auch wenn es nur, wie im Fall von Markus Glass, um den Po von Leonie geht. 


Und der Siegertext, ebenfalls vom gebürtigen Bayer Markus Glass!




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