„Der Weltraum – unendliche Weiten. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen.“ Generationen von Fernsehzuschauern kennen diese Einleitungsworte zur Serie Star Trek, die im Gegensatz zu den meist militärisch geprägten Sience-Fiction-Welten, wie in „Star Wars“ oder „Terminator“, eine optimistische Vision der menschlichen Zukunft zeigt. Erfinder Gene Roddenberry hatte die Idee einer Gesellschaft, welche Rassismus, Geschlechterkampf, Krieg und Hunger hinter sich gelassen hat. Nach zehn Filmen und fünf TV-Serien, wird nun mit Star Trek 11 versucht, dieses erfolgreiche Franchise zu einem Neustart zu bringen. Produzent und Regisseur ist der bekennende Star-Wars-Fan J. J. Abrams („Lost“, „MI:III“).
Um dem Star Trek Legenden-Nebel zu umgehen, basiert der Film auf einer Zeitreise des Bösewichts Nero, welche so nebenbei eine unbeschriebene Parallel-Welt schafft. Der Zuschauer erlebt Spock und Kirk als junge Männer und Rivalen an der Sternenflottenakademie. Als der Romulaner Nero den Planeten Vulkan bedroht, wird die gerade fertiggestellte Enterprise nach Vulkan beordert. An Bord des Raumschiffes müssen die beiden Protagonisten Spock und Kirk ihre gegenseitige Abneigung im Angesicht der akuten Bedrohung durch Nero überwinden.
Die Schauspieler können überzeugen. Chris Pine als Kirk ist noch rebellischer als einst W.Shatner. Zachary Quinto gelingt es den jungen Spock so darzustellen, dass man die Ähnlichkeit zu Nimoys Original klar erkennt, aber die Rolle auch neue Nuancen erhält.
Abrams wurde mit diesem Film die Zukunft der ganze Serie in die Hände gelegt. So stand er vor der schwierigen Aufgabe einerseits eingefleischte „Trekkies“ nicht zu verprellen, andererseits das Mainstream-Publikum zufrieden zu stellen. Dies scheint gelungen zu sein, zumal er mit dem Zeitreise-Plot die Tür für neue Serien und Filme öffnet. Trotzdem bleibt der Film alles in allem für ein wirkliches Star Trek zu militärisch, streckenweise etwas zu cool. Abrams sind viele kleine Dinge wirklich gut gelungen, die Optik des Films ist mehr als überzeugend, doch überwiegt gegen Ende der Eindruck schnelllebigen Actionkinos. Als zum Abschluss des Films der alte „Spock-Darsteller“ L. Nimoy jene unvergesslichen Einleitungsworte der Serie spricht, bekommt man allerdings doch das Gefühl, dies könnte der Start einer neuen Serie werden.
Matthias Melzer
Star Trek 11 - Die Zukunft hat begonnenUSA, 2009; $150 Mio. Budget
Regie/Produktion: J.J. Abrams; Drehbuch: Alex Kurtzman, Roberto Orci
Musik: Michael Giacchino; Paramount: Kinostart 7. Mai 2009
Schauspieler: Chris Pine, Zachary Quinto, Karl Urban, Simon Pegg, Zoë Saldaña, John Cho, Bruce Greenwoos, Anton Yelchin, Eric Bana
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