Mittwoch, 13. Januar 2010

Er ist ohne Schuhe heim gekommen

Beim Durchblättern des Reiseführers für Nordindien aus dem Stefan Loose Verlag kann man in dem Kapitel über Agra einen interessanten Warnhinweis entdecken. Wer nach seiner Besichtigung des Taj Mahal hungrig geworden ist, so die Empfehlung des Reiseführers, sollte bei der Wahl des Restaurants Vorsicht walten lassen. Denn in der Vergangenheit sei es in der Umgebung der bedeutendsten Sehenswürdigkeit des Landes zu einer Reihe von nicht nur besonders dreisten, sondern auch gefährlichen Betrugsfällen gekommen. Schon 1998 überkam ein britisches Ehepaar nach deren Mahlzeit in einem der vielen Strassenrestaurants ein Anfall von Übelkeit. Glücklicherweise, so schien es zunächst, stand gleich ein hilfsbereiter Rikshaw-Fahrer zur Verfügung, der die beiden unter Krämpfen leidenden Ausländer in eine Privatklinik brachte, wo sie erst nach Tagen wieder entlassen werden konnten. Nach Begleichung einer saftigen Rechnung. Was war passiert?



Die beiden waren wahrscheinlich beim Essen im Restaurant vergiftet worden. Da jedoch Übelkeit oder auch Erkrankungen, bedingt durch Nahrungsmittel oder vor allem durch nicht keimfreies Wasser, bei Fernreisen nach Asien, Afrika oder Lateinamerika durchaus keine Seltenheit sind, schöpften die beiden Erkrankten zunächst keinen Verdacht. Bereitwillig ließen sie die Behandlung im schicken, privaten Krankenhaus über sich ergehen. Dass die ihnen verabreichten Medikamente wahrscheinlich noch dazu beitrugen, die Beschwerden aufrecht zu erhalten, auf die Idee kamen sie auch erst, als sie wieder entlassen waren. Wie auch auf den Verdacht, dass es sich um ein abgekartetes Spiel handelte, bei dem sowohl das Restaurant, als auch die Klinik profitierten. Und vermutlich hat wohl auch der Fahrer eine kleine Provision erhalten. Der Fall wurde publik, weil sich die Beiden an die Polizei wendeten. In der Folge wurde auch die lokale Presse aufmerksam. Jedoch wurde der Fall nicht aufgeklärt, und die Empfehlung des Reiseführers lautet bis auf weiteres, Lokale in der Umgebung des Taj Mahal zu meiden.

Schon wenige Tage nach seiner Ankunft im Frühjahr 2006, in dem kleinen Dörfchen Arambol im Norden von Goa, lernt Robert, ein junger Backpacker aus Deutschland, der in einer der beliebtesten Urlaubsregion des Subkontinentes seine viermonatige Indientour entspannt ausklingen lassen möchte, Raj kennen. In einem Strandcafé treffen sich die beiden und der Inder ist Robert auf Anhieb sympathisch. „Ich habe mich total gefreut, endlich mal mit einem Einheimischen tiefer ins Gespräch zu kommen. Sonst ging es ja meist nur um oberflächlichere Themen – woher man kommt und wie alt man ist. Im besten Fall haben sich die Leute für mein Studium interessiert. Endlich lernte ich einen Inder kennen mit dem man auch über schwierigere Themen reden konnten. Wir unterhielten uns sogar über Beziehungen, oder besser gesagt darüber, dass Raj niemals frei seine Parnerin wählen könnte. Seine Eltern hätten schon eine Frau für ihn gefunden, der er auch schon einen Liebesbrief geschrieben hatte. Und dabei wirkte er total glücklich, obwohl er uns 'Westler' schon auch für unsere Freiheiten beneidet hat...“.

Um so mehr freute es Robert dann auch, als er nach dem zweiten gemeinsamen Abendessen zu Raj nach Hause eingeladen wurde. Dort stellte sich heraus, das das Haus nicht Raj, sondern dessen Freund Andy gehörte. Und es waren auch noch andere Freunde von den beiden da. „Wir kochten gemeinsam Hühnchencurry. Nach dem Essen tranken wir Chai und rauchten Charras. Und wieder kam es zu wirklich guten Gesprächen. Vor allem beeindruckte mich, was Andy alles über Europa und auch über Deutschland wusste. Selbst über Australien, wo ich einige Jahre zuvor war, wusste Andy überraschend gut Bescheid.“

Ein paar Abende verbrachte Robert mit seiner indischen Clique. „Ich fühlte mich total wohl. Wir hatten extrem viel Spass, besuchten gemeinsam den Flohmarkt in Anjuna und ließen am Strand Drachen steigen. Ich glaube die Zeit mit den Jungs war das beste, was ich auf meiner Reise erlebt habe.“

Als sich Robert zu seiner viermonatigen Indienreise aufmacht, hat er gerade sein Studium der Sozialen Arbeit beendet. Schon lange träumte er von dieser Reise, hatte sich monatelang vorbereitet. Er wollte keiner der Ahnungslosen sein, die kaum Respekt für die Fremde Kultur aufbringen und lediglich einen billigen Urlaub unter Palmen anstreben – die ein oder andere Party inbegriffen.
Robert hatte lange gespart, hatte viel über Indien gelesen, sich über die verschiedenen Religionen und auch über kulturelle Besonderheiten informiert. Und natürlich hatte er auch an eventuelle Gefahren oder Risiken gedacht, hatte sich impfen lassen gegen Tollwut, Hepatitis, Typhus und die relativ seltene Japanische Enzephalitis. Dass in Ländern wie Indien immer wieder ahnungslose Touristen Betrügern in die Falle tappen, war ihm stets bewusst. „Und irgendwo kann man das doch auch verstehen. Da sind Leute, die genauso interessiert sind an der Welt. Aber aus den verschiedensten Gründen können sie nicht in andere Länder reisen. Die meisten bekämen kein Visum und darüber hinaus hätten sie auch nicht das nötige Geld für so eine Reise. Und überhaupt haben sie doch ganz andere Sorgen. Wenn da ein Vater seinen Kinder eine gute Schulausbildung finanzieren kann, dann hat er schon ganz schön viel erreicht!“
So verstand Robert dann die oftmals zu hohen Gebühren, die er für Taxis, Motorrikshwas oder
Internetnutzung zahlen sollte, auch eher als Anfängerfehler. „In Mumbai ließen ein etwa siebenjähriges Mädchen und ihr etwas jüngerer Bruder nicht locker, bis ich mich breitschlagen ließ, ihnen ein paar Kilo Reis für sich und ihre Geschwister zu kaufen. Als der Verkäufer dann Umgerechnet etwa acht Euro verlangte, war ich ganz schön perplex. Das es totale Abzocke war, und die beiden Kinder mit dem Ladenbesitzer, in dessen Geschäft sie mich brachten, gemeinsame Sache machten, wurde mir erst im nächsten Moment klar. Da waren die Kinder schon wieder im Getümmel verschwunden.“
Die acht Euro betrachtete der junge Mann als Lehrgeld. Immerhin war er gerade erst ein paar Tage in Indien. So etwas hätte wohl jedem passieren können.

Dass Robert Soziale Arbeit studiert hatte, kam bei seinen indischen Freunden gut an. Waren doch auch sie sozial engagiert. Bei einem Ausflug in Goas Hauptstadt das ehemals portugiesische Panjim, mit seien vielen Kolonialbauten und einer Katholischen Kathedrale, entdeckte Robert einen Prospekt über ein soziales Projekt mit Straßenkindern in Goa. Er war seinerseits beeindruckt, als er erfuhr, dass seine Freunde ab und an die Einrichtung besuchten, um sich mit den Kindern zu beschäftigen. Und darüber hinaus unterstützten sie das Projekt auch finanziell. Mittlerweile wußte Robert auch, dass die Jungen Männer als Schmuckdesigner in dem Betrieb von Andys Familie tätig waren. Ihr gehörte auch ein Geschäft in Calangut, das in den 60er und 70er Jahren der Treffpunkt für Hippies und Aussteiger war. Heute ist es ein typischer Ort für Pauschaltouristen, der vor allem von Briten, insbesondere um die Weihnachtszeit, heimgesucht wird. Das Schmuckgeschäft liefe sehr gut und so sei es für Andy eine Selbstverständlichkeit, auch denen zu helfen, denen es schlechter ginge.

Nachdem Robert eine Weile in Goa verbrachte näherte sich der Tag des Abschieds und der Heimreise. Nach einem weiteren gemeinsamen Abendessen auf der Veranda seiner Freunde, wurde Robert scheinbar eine besondere Ehre zu Teil. Nach dem Essen holte Andy einen kleinen Metallkoffer hervor und fragte, ob der Gast einmal seine Arbeiten sehen wollte. Was Robert zu sehen bekam, waren nicht, wie erwartet, die typischen ehr rustikal wirkenden Schmuckstücke, Ketten, Ringe und Armreife wie er sie während seiner Reise schon in vielen Geschäften zu sehen bekommen hatte, sonder wirklich elegante, absolut filigran gearbeitete Stücke aus Weißgold, besetzt mit Saphieren, Diamanten, Smaragden und Rubinen. „Ich war erst mal sprachlos. Ich fand die Sachen persönlich gar nicht so schön. Sie waren mir viel zu elegant. Aber so viel, so wertvollen Schmuck hatte ich zuvor noch nicht vor Augen.“ Besonders faszinierten Robert einige Steine, die ihm als Stars of India oder auch Stern-Saphire vorgestellt wurde. Und wieder beeindruckte ihn das umfangreiche Wissen, das vor allem Andy über Edelsteine zu haben schien. Dieser konnte nicht nur über technische oder physikalische Hintergründe berichten. Er kannte auch die verschiedensten Geschichten und Mythen über Steine, wusste um deren esoterische Wirkungsweisen.

An diesem Abend wurde Robert in die Geschäftsmethoden seiner Freunde eingeweiht. Diese, das stellte sich jetzt heraus, hatten ihn nicht grundlos angesprochen. „Das war natürlich erst mal auch eine Enttäuschung, denn ich hatte ja gedacht, endlich mal ganz normale Leute getroffen zu haben, die eben einfach nett sind.“
Das Problem sei, dass Sie mit Ihrem Schmuck in Indien natürlich weitaus geringere Erträge erzielten, als es in Europa der Fall wäre. Dazu kämen hohe Zollgebühren, die den Export nicht mehr besonders lukrativ erscheinen ließen. So seien sie in den letzten Jahren dazu über gegangen, eine „Gesetzteslücke“ zu nutzten, um Schmuck nach Europa zu transportieren und dabei einen weitaus höheren Gewinn zu erzielen. So nutzten sie die Touristenvisa von ausländischen Freunden, um ihre Produkte zollfrei an Händler in europäische Länder zu versenden. Laut Andys Aussage dürfe ein Tourist mit entsprechendem Visum Kunsthandwerk oder eben auch Schmuck im Wert von bis zu 15.000 Euro ausführen, sofern es zu Privaten Zwecken sei. Da diese Produkte in Europa natürlich weitaus teurer gehandelt werden, könne so ein hoher Gewinn erzielt werden, dass die Hilfsbereitschaft der befreundeten Touristen nicht beim Freundschaftsdienst bleiben sollte. Roberts Aufgabe bestünde in der Unterzeichnung eines Formulars, sowie der Aufgabe eines Päckchens bei einer Poststation. Neben der Unterschrift würde lediglich eine Kopie des Reisepasses mit dem Visum benötigt. In Deutschland angekommen sollte Robert den Schmuck bei einer Poststation am Frankfurter Flughafen abholen und zu einem Geschäftspartner in Frankfurt bringen. Als Belohnung winkten
ihm 10.000 Euro. Und um etwaige Bedenken einzudämmen wurde Robert ein Ordner gezeigt,
gefüllt mit Unterlagen vergangener, ähnlicher Deals. Dabei waren auch Fotos von Europäern, die, falls Robert dies wünsche, gerne telefonisch zu einer Auskunft bereit wären. Doch Robert hatte gar keine Bedenken. Und irgendwie wäre es ihm auch unangenehm gewesen, an der Ehrbarkeit seiner Gastgeber zu zweifeln.
Nach einer Nacht Bedenkzeit willigte Robert am nächsten Tag ein. Zum einen empfand er bei dem Gedanken an die Sache einen gewissen Nervenkitzel und zum anderen war er finanziell natürlich ziemlich ausgebrannt, nach einer so langen Reise. Noch am selben Abend wurde mit den Vorbereitungen begonnen, Roberts Pass kopiert, das Päckchen sorgfältig für den Versand fertig gemacht. Dann wurde noch genauestens der Inhalt aufgelistet: Mehrere geschliffene Diamanten, Rubine, Lapislazuli, Saphire und Sternsaphire in einem Wert von etwa 10.000 Euro. In Deutschland sollten die Edelsteine einen vielfachen Gewinn erzielen.
Am nächsten Tag fuhr Robert mit zwei von Andys Freunden zur Post in die nahegelegene Stadt Mapusa, wo sie das teure Päckchen zur Post brachten.

Was am nächsten Tag folgt, fällt Robert schwer in Worte zu fassen. Denn nach den schönsten Tagen seiner Reise kommt die totale Ernüchterung: „Die folgenden Tage waren die schlimmsten meines Lebens. Noch niemals zuvor empfand ich so viel Verzweiflung!“ An diesem Morgen kommen Andy und Raj mit besorgter Miene zu seiner Pension. Ein Mann vom Zoll hätte angerufen und möchte mit Robert sprechen. Kurz darauf klingelt das Telefon, Andy reicht das Handy an Robert weiter. In vorwurfsvollem Ton erkundigt sich der angebliche Zollbeamte nach dem Zweck der Sendung. Robert bestätigt noch einmal den Inhalt und versichert, dass es sich bei den teuren Steinen tatsächlich, wie auch deklariert, um Geschenke für seine Familienmitglieder handelt. Doch natürlich klingt seine Aussage alles andere als glaubwürdig. Der Beamte fordert Robert auf, innerhalb der nächsten 48 Stunden Belege vorzulegen, die beweisen, dass er tatsächlich über so viel Geld verfügt habe.
Nach dem das Telefonat beendet ist, erklärt Andy er sei untröstlich und so etwas sei noch nie zuvor geschehen. Hintergrund für das strikte Handeln seitens der Zollbehörde sei das unüberlegte Handeln anderer Touristen, mit denen Andys Unternehmen vor einigen Wochen ein ähnliches Geschäft eingegangen war. Nur hätten die den dummen Fehler gemacht, an einem anderen Ort einen vergleichbaren Handel einzugehen. Damit hätten sie die Zollfrei-Grenze von 15.000 Euro weit überschritten und säßen nun in Untersuchungshaft. Damit seien nun auch die Machenschaften von Andys Firma aufgeflogen. Gleich darauf telefoniert Andy mit seinem Anwalt und dieser bestätigt, dass die Lage nicht gut aussehe. Nicht für Robert und auch nicht für Andy. Und es sei nicht nur für Robert wichtig, zu beweisen, dass der Handel „sauber“ war, sondern auch für Andy könne dies die Rettung darstellen, denn so könnte bewiesen werden, dass das Vergehen nicht bei ihm liegt, sondern lediglich die Touristen, die jetzt in Untersuchungshaft säßen, einen Fehler gemacht hätten, indem sie nicht genug bekommen konnten. Wenn nun Robert beweisen könne, dass er die Steine ganz normal bezahlt habe, würde das nicht nur ihn, sondern auch Andy entlasten.

Völlig verzweifelt fährt die Gruppe zu allen möglichen Banken, um Geld abzuheben, da das Limit der einzelnen Automaten bei weitem nicht ausreicht. Und da auch die Grenze für Roberts Kreditkarte bei fünftausend Euro liegt, führt kein Weg an dem peinlichen Anruf bei den Eltern vorbei. Er kann nicht viel erklären. Und natürlich fällt Roberts Mutter aus allen Wolken, als er ihr verkündet, dass er auf der Stelle etwa viertausend Euro braucht oder andernfalls auf unbestimmte Zeit in einem indischen Gefängnis landet. Am nächsten Tag kann sich Robert bei einer Filiale von Western Union noch etwa 230.000 Rupien (viertausend Euro) auszahlen lassen.
Und so sitzt Robert am Tag seiner Abreise mit seinen Freunden im Auto, etwas beruhigt, da er weiteren Konsequenzen abwenden konnte. Bei sich hat er, neben seinem Rucksack, eine prall mit Rupienscheinen gefüllte Sporttasche. Die Quittungen, um die es ja eigentlich ging, waren am Tag zuvor Andys Anwalt übergeben worden. Und das viele Bargeld? Da es verboten ist, die indische Landeswährung auszuführen, bleibt Robert nichts weiter übrig, als noch einmal Vertrauen zu zeigen, und das Geld bei seinen Freunden im Auto zu lassen. Ein Freund von Andy wird ihm in Deutschland neuntausend Euro überreichen. Und selbst wenn der Andy und Robert im Stich ließe, hätte Robert noch die Steine, sobald diese wieder vom Zoll zum Versand nach Deutschland freigegeben würden.

„Als Verwandte meinen Vater fragten, wie es mir ginge und ob ich meine Reise gut überstanden hätte, antwortete der: 'Er ist ohne Schuhe heim gekommen'. Und natürlich ist mir die ganze Sache überaus peinlich. Ich hab bisher noch nicht vielen Menschen davon erzählt.“
Als unter der Nummer, unter der Robert angeblich Andys Bekannten wegen der neuntausend Euro kontaktieren könne, niemanden erreicht, wird ihm klar, dass er Betrügern auf den Leim gegangen war. Anfangs versucht er noch immer wieder einen der Inder über Telefon oder Email zu erreichen. Jedoch ohne Erfolg. Emails werden als fehlgeschlagene Nachrichten zurückgesandt. Neben dem finanziellen Verlust lastet auf Robert vor allem die menschliche Enttäuschung. Niemals würde er begreifen, wie er so naiv hatte sein können. Allen Warnungen zum Trotz.
Im Online-Forum auf der Internetseite Indien Aktuell findet man einen Beitrag, der von einer nahezu identischen Geschichte berichtet. Der Hilfesuchende Verfasser aus Österreich wurde in Agra von einem gut gekleideten und weltgewandten Geschäftsmann um 3500 Euro erleichtert.

Die Reaktionen auf den Forumsbeitrag fallen sehr unterschiedlich aus. Einige der Leser haben Ähnliches erlebt, andere sind der Auffassung, wer so dumm sei auf ein derartiges Angebot einzugehen, habe es nicht anders gewollt. Vor der Gefahr, einem Betrug zum Opfer zu fallen, würde ja seit Jahrzehnten gewarnt, gerade wenn es um Edelsteine ginge. Doch offensichtlich gelingt es den Tätern immer wieder, ihre Opfer um den Finger zu wickeln, so dass diese sich in Sicherheit wägen. Und immer wieder fallen ahnungslose Touristen auf einen alten Trick herein.
Natürlich geht niemand, dem so etwas passiert ist, zur Polizei. Nicht in Indien und auch nicht in der Heimat. Wer diese Geschichte erzählt, gibt zu, dass er in der Absicht, das Gesetz zu hintergehen, gehandelt hat.

Auf der Seite www.edelsteine.at des Wiener Edelstein Zentrums, einem Unternehmen das mit Edelsteinen Handel treibt, wird auf verschiedene Formen des Betrugs hingewiesen. „Bei uns sind tatsächlich schon Indienheimkehrer mit unserer Visitenkarte und den Worten 'Ich bringe Ihnen Ihre Steine' aufgetaucht. Auf die Idee, dass Edelsteine zollfrei sind, die Einfuhr-Umsatzsteuer eine Vorsteuer ist und der Transport per Post viel billiger ist, kommt scheinbar niemand.“

Eine Facharbeit im Seminar Journalistisches Schreiben von Florian Lang

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