Sonntag, 18. Oktober 2009

Freie Theatergruppe aus Halle unterhält Studenten in Merseburg

Zur Aufführung: „Entschuldigen Sie bitte! Ich glaube, ich habe mich in Sie verliebt!“
am 26.05.2009 um 20 Uhr im StadTaC - Theater Unteraltenburg



Rot ist die Farbe der Liebe sagt man. So von rot dominiert, ist auch Requisite und Bühnenbild des Stücks „Entschuldigen Sie bitte! Ich glaube, ich habe mich in Sie verliebt“, welches das Hallenser Theater Apron als Gastspiel in Merseburg vorführt. Ein Tisch, rotes Licht und ein paar Hocker sind die Hauptbestandteile der schlicht eingerichteten Bühne.

Einer Frau im Publikum, welche eigentlich Schauspielerin ist, wird auf den Fuß getreten und das Spiel beginnt mit einem furiosen Anfang als Theater im Theater. Mit diesem Spiel im Spiel beginnt die erste Liebesgeschichte von insgesamt 16 amüsanten Episoden, welche teilweise zusammenhängen und stets nahtlos ineinander übergehen. Ob auf dem Bahnsteig, in der Betriebskantine oder vor modernen Kunstwerken, immer geht es um die erste Begegnung zweier Menschen und das gegenseitige Geständnis ihrer Liebe. Dass diese Konstellation alles andere als langweilig ist, hat der Dramatiker Ralf N. Höhfeld mit diesem Stück, welches im Original „Pärchen Passion“ heißt, bewiesen. Der Zuschauer wartet schier auf den Augenblick, in dem es in der Liebe kriselt, doch dazu kommt es nicht. Gezeigt werden schließlich nur die ersten Momente einer neuen Liebe, sogleich abgeblendet durch belustigende Soundeffekte und überraschend platzierte Tonspuren, auf welchen das Stück teilweise kommentatorisch in die nächste Episode überführt wird.

Drei Männer und zwei Frauen finden so in unterschiedlichen Situationen und wechselnden Rollen zueinander. Dabei haben alle Darsteller einheitliche Kostüme, um die schnellen Übergänge zu ermöglichen. Männer in schwarzen Hosen, grauem Hemd und Frauen in grauem Rock und schwarzer Bluse. Jeder von ihnen hat aber einzelne rote Accessoires, wie beispielsweise eine rote Uhr, Krawatte, Anstecker oder Schuhe.

Andrea Habier, Axel Kohout, Christin Knorr, Alexander Terhorst und Jan Treiber boten  an diesem Abend in Merseburg ein überzeugendes Spiel mit vielen Facetten und reichlich Selbstironie, was auch das Publikum begeisterte. Nicht zuletzt, da man sich auch wunderbar mit den Rollen identifizieren kann und den ein oder anderen Moment zu gut wieder erkennt. Die ungefähr 20 Gäste spendeten am Ende reichlich Applaus für ein gelungenes und amüsantes Gastspiel des Freien Theaters aus Halle.

Matthias Melzer.


Die DarstellerInnen und zwei Mitarbeiterinnen des Campus-Theaters; Foto: Apron

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